Fender

Fender ist einer der größten und bekanntesten E-Gitarrenhersteller der Welt. Leo Fender gründete die Gitarrenschmiede 1946 unter dem Namen Fender Electric Instrument Manufacturing Company in Fullerton in Kalifornien. Die berühmtesten Modelle aus dem Hause Fender sind die Stratocaster und ihre Schwester, die Telecaster. Weitere bekannte E-Gitarren sind die Jaguar, Mustang und Jazzmaster. Neben E-Gitarren baut Fender u.a. auch Westerngitarren, E-Bässe und Verstärker.

Kurze Firmengeschichte von Fender

Leo Fender gründete 1939 ein kleines Geschäft namens „Fender Radio Service“. Er verkaufte u.a. Schallplatten, Elektrogeräte, Instrumente und Noten. Neben dem Verkauf nahm er auch Reparaturarbeiten vor. Eine seiner Hauptbeschäftigungen war, Lapsteel-Gitarren mit Tonabnehmern zu versehen. Dies inspirierte ihn dazu, an eigenen Instrumenten zu arbeiten und zu experimentieren. Zusammen mit dem damals recht erfolgreichen Lapsteel-Gitarristen Cayton Orr Kauffman gründete er schließlich „Kauffmann & Fender“. Mit wenigen Mitarbeiter finden sie in einer Garage hinter Fenders laden an, eigene Lapsteel-Gitarren und Verstäker zu bauen. Nachdem sich Kauffmann wenige Jahre später aus dem Projekt zurückzog, gründete Leo Fender die Fender Electric Instrument Manufacturing Company (kurz: FIMC) und begann mit der Entwicklung einer Solid-Body (Massivkorpus) E-Gitarre. (Gleichzeitig arbeiteten auch die Hersteller Gibson und Epiphone an dem Konzept einer solchen Gitarre.) 1950 kam die Telecaster auf den Markt, 1954 die revolutionäre Stratocaster. 1964 verkaufte Leo Fender das Unternehmen für (damals astronomische) 13 Millionen Dollar.

Modelle

Telecaster (seit 1950): Die „Tele“ ist die erste Solid-Body E-Gitarre die in Serie produziert wurde. Sie hieß ursprünglich „Esquire“ bzw. „Broadcaster“. Sie gehört zu den beliebtesten und berühmtesten E-Gitarren-Modellen der Welt. Form und Konzept wurden von vielen anderen Gitarrenherstellern (u.a. ESP und Yamaha) kopiert. Die Telecaster wird in verschiedenen Variationen hergestellt. Die Tele gibt es in vielen unterschiedliche Tonabnehmer- und Griffbtrett-Kombinationen.

Stratocaster (seit 1954): Die „Strat“ ist die bis heute meistverkaufte E-Gitarre der Geschichte. Bei ihrer Veröffentlichung galt sie aufgrund ihrer Bauweise und ihres Konzepts als bahnbrechend. Viele E-Gitarren (u.a. die meisten Ibanez-Modelle) sind auf die Stratocaster zurückzuführen, vor allem auf deren Form. Markenzeichen der Strat sind vor allem die drei Single-Coil Tonabnehmer, die für ihren Sound maßgeblich sind und die berühmte Kopfplattenform.

Jazzmaster (1958-1982, heute wieder in limitierten Auflagen): Die Jazzmaster war das dritte Modell aus dem Hause Fender. Berühmt ist sie vor allem aufgrund ihres außergewöhnlichen Tremolo-Systems. Die meisten Modelle haben die klassischen Jazzmaster Single-Coils. Es gibt jedoch auch vereinzelte Sonderversionen mit Humbuckern, z.B. die „Player“.

Jaguar (1962-1975, seit 1999): Die Jaguar ist der Nachfolger der Jazzmaster. Die Gitarre wurde/wird vor allem im Punk- und Grunge-Genre gespielt. Auffallend sind bei der Jaguar vor allem die verschiedenen Pickup-Kombinationen. Die meiste Modelle haben ein Palisander-Griffbrett.

Duo Sonic (1956-1969, 1994-1997, seit 2016): Die Duo Sonic wurde von Fender als Einsteiger-Modell auf den Markt gebracht. Alle Duo Sonics haben zwei Single-Coils, wobei es auch Varianten mit abgedeckten Single Coils gibt.

Mustang (1964-1982, seit 1990): Fender brachte die Mustang auf den Markt um die Preisspanne zwischen den Einsteiger- und den Premium-Modellen abzudecken. Sie ist zudem eines der letzten Modelle an denen Leo Fender persönlich mitgearbeitet hat. Die Mustang hat zwei Single-Coils und wird sowohl mit festem Steg, als auch mit Tremolo gebaut.

Starcaster (1976-1982, 2013): Die Starcaster ist die einzige von Fender gebaute Halbresonanzgitarre konnte sich aber nie wirklich gegen die dortigen Marktführer von Gibson und Gretsch durchsetzen. Die Starcaster hat – untypisch für Fender – zwei Humbucker.

Showmaster (1998): Die Showmaster ist eine von Fender gebaute Superstrat die in Konkurrenz mit den Modellen von Ibanez, ESP und Co. treten sollte. Die Showmaster hat entweder zwei Humbucker oder zwei Humbucker plus einen Single-Coil. Obwohl die Showmaster bis heute hergestellt wird, bekommt man sie nur sehr selten zu Gesicht.

Cyclone (1997-2006): Die Cyclone war ein Modell für den kleinen bis mittelgroßen Geldbeutel. Im Grunde war sie eine Kombination aus Mustang (Form) und Stratocaster (drei Single-Coils und Tremolo). Die Cyclone gibt es ausschließlich mit Palisander-Griffbrett.

Jagstang (1995-2001, 2003-2005): Der Name setzt sich zusammen aus Jaguar und Mustang. Auf die Frage, wie seine Custom-Gitarre aussehen sollte, druckte Kurt Cobain zwei Bilder aus, eines einer Mustang und eines einer Jaguar. Er klebte dann die obere Hälfte der Jaguar an die untere der Mustang.

Tornado (1998-?): Mit der Tornado wollte Fender auf den Doppel-Humbucker-Markt vorstoßen. Die Form erinnert stark an die der Mustang, Jaguar und Jazzmaster. Die Gitarre war kommerziell wenig erfolgreich und wird heute nicht mehr hergestellt.

Lead Series (1979-1982): Die Lead Series wurde nur drei Jahre lang als Einsteigergitarre sehr günstig produziert und verkauft. Sie wurde mit verschiedenen Tonabnehmer-Kombinationen gebaut: ein Humbucker, zwei Single-Coils oder zwei Humbucker. Mit Einführung von Squier wurde die Lead Series eingestellt.